Maibaum-Fest wird wieder vom Siedler-Verein ausgerichtet
Es war im Jahr 2016. Damals überschrieb der Neue Tag den damals erfolgten Maibaum-Klau mit der Überschrift „Mai-Drama in fünf Akten“. Was folgte, war, dass sich der Siedlerverein zurückzog und kein Maibaum-Fest mehr ausrichten wollte. 2017 übernahm dann der damalige Bürgermeister Uli Roth die Organisation, es wurde zwar ein Maibaum aufgestellt, die Feste waren aber „anders“.
Jetzt, 2022, nach zwei Jahren Corona bedingter Pause völlig ohne Festbetrieb, wurde wieder unter dem Dach des Siedlervereins ein zünftiges Fest ausgerichtet. Vorstand Max Sieder und sein Team hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um nach langer Festpause der Bevölkerung das erste größere Event im Dorf anzubieten.
Ab 15 Uhr Nachmittag wurden die grünen Kränze des Baums von den Siedler-Frauen und anderen Freiwilligen festlich mit bunten Bändern geschmückt. Schon seit den frühen Morgenstunden hatten Christian Zimmerer und Christopher Moller den frisch geschlagenen und entrindeten Baum hergerichtet und für eine reibungslose Aufstellung präpariert. Den alten Stamm wollte man aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwenden.
Das neue Prachtstück misst 19,5 Meter im Holz, mit dem Tannenbaum ganz oben erreicht das Wahrzeichen mehr als 21 Meter Länge.
Nach den Erfahrungen der Vergangenheit war das Versteck ein sehr gut gehütetes Geheimnis. Es gab, so konnte man hören, keinen Versuch, den Maibaum zu klauen. Eine Bewachung im Vorfeld war ebenfalls nicht erforderlich.
Um Schlag 16 Uhr war es dann so weit: mit Hilfe der Muskelkraft freiwilliger Männer aus Krummennaab wurde mit Stangenschwalben angehoben. Das Kommando lag in den bewährten Händen von Gemeinderat Wolfgang Bauer. Es folgten konzentrierte Schübe auf den Zuruf „Hau-ruck“, schon hob sich die Baumspitze empor. Dank gilt der Firma Zwack und Neugirg aus Kohlbühl, mit deren Fahrzeugkran eine technische Sicherung gewährleistet werden konnte. Es dauerte nur wenige Minuten, bis der neue Maibaum unter dem Applaus der zahlreichen Zuschauer in die Verankerung rutschte.
Dann versammelten sich die Kinder aus dem Kinderhaus St. Marien unter dem Frühlingssymbol und eröffneten den geselligen Festnachmittag mit einem Begrüßungstanz. Es folgte ein Singspiel der Katzengruppe und auch die Kleinsten der Kinderkrippe tanzten im Ringelreihen unter dem Baum. Kräftiger Applaus aller Anwesenden und vom Siedlerverein spendiertes Eis und eine Bratwurstsemmel waren die Belohnung für die Kinder.
Was folgte ist schnell erzählt: ein Dorffest, wie es sein soll. Es gab Pizza aus dem neuen Backofen, Bratwürste und Grillfleisch. Der Festbetrieb wurde vor dem neuen, aber noch nicht ganz fertig gestellten Versorgungsgebäude im Bürgerpark organisiert. Das Angebot wurde hervorragend angenommen. Eine durchweg gute Stimmung war zu beobachten. Die Leute haben es genossen, einmal wieder in geselliger Runde andere Menschen zu treffen und ein Seidel Bier oder ein Glas Maibowle zu trinken. Fast so, wie vor Corona. Aufgrund der weggefallenen Beschränkungen waren auch fast keine Masken bei den Festbesuchern zu sehen.
Als Fazit lässt sich feststellen: ja, der Siedlerverein „kann Maibaum-Fest“! Eine tolle Organisation, sehr guter Besuch und Zuspruch aus der Bevölkerung und gutes Wetter sorgten dafür, dass am Ende alles weg war. An Feuerkörben standen einige Versprengte noch bis in die späten Abendstunden.