Gemeinderatssitzung Februar

Das Feuerwehrhaus von Krummennaab
Das Feuerwehrhaus von Krummennaab

Mit einer prall gefüllten Tagesordnung traf sich der Krummennaaber Gemeinderat zur Februarsitzung im Rathaus ein, zudem Vertreter der örtlichen Feuerwehr und des Siedlervereins als Zuhörer gekommen waren. Für die Sanierung des Feuerwehrhauses war Frau Helga Rembeck vom gleichnamigen Ingenieurbüro Rembeck und Partner mit Architekt Richard Krauß anwesend und schilderte den Zustand des Wasserschadens im Keller des Hauses. Nach gründlicher Begutachtung mit Ausschlussdiagnose teilte Frau Rembeck dem Gremium mit, dass der Ablauf im Kellerabgang die Ursache sei. Da dieser schnell verstopfe und das Wasser zu langsam abläuft, dringt es über die Kellereingangstüre ein und verteilt sich unter den Boden im ganzen Raum. Es liege kein Mangel an der Dämmung oder an der Decke vor und es konnte keine Wärmebrücke ausfindig gemacht werden. Auf Nachfrage des Gemeinderats Hermann Prölß versicherte Frau Rembeck, dass eine Drainage damals verbaut wurde und diese noch in Takt sein müsste, da der Wasserschaden nur in einem Raum auftrete. Als Maßnahme empfiehlt sie neben dem Trockenlegen und Wiederherstellen des Kellerraums und der Sanierung des schadhaften Gullys eine Überdachung des Treppenabgangs sowie die Sanierung der Hausfassade.

Richard Krauß, Helga Rembeck und Bürgermeister Roth (von links)
Richard Krauß, Helga Rembeck und Bürgermeister Roth (von links)

Da sich die Kosten für die Überdachung selbst schon auf ca. 18.000 Euro belaufen werden und ein akuter Platzmangel in der Fahrzeughalle herrscht, sprach sich der Gemeinderat nach Anhörung über die Ist-Situation von Kommandant Markus Krenkel für einen Anbau an der Nordseite aus. Einstimmig beschloss das Gremium den Wasserschaden sofort beheben zu lassen und erteilte dazu dem Ingenieurbüro Rembeck den Auftrag. Da für den Anbau zwei verschiedene Varianten vorlagen, die sich in der Größe und der Anzahl der Tore unterscheiden, empfahl Herr Kraus, dass sich die Feuerwehrführung Gedanken über die benötigte Fläche machen soll, damit der Anbau entsprechend dimensioniert werden kann. Grundsätzlich sprach sich der Gemeinderat für eine Halle mit einem Tor und mit einer zusätzlichen Lagerfläche aus.

Die Birken am Spielplatz
Richard Krauß, Helga Rembeck und Bürgermeister Roth (von links)

Die Feuerwehr bekommt auf Antrag sechs weitere Schutzanzüge und fünf Alarmmelder für den Atemschutz im Wert von 5.300 Euro.
Aktuell führt die Wasserversorgung Steinwald Gruppe eine Bedarfsanalyse für die nächsten zehn Jahre durch. Die Gemeinde Krummennaab hat derzeitig 85.000 Kubikmeter Wasser bestellt und liegt damit am oberen Rand der in den letzten vier Jahren verbrauchten Wassermengen. Da die Tendenz der jährlichen Wassermenge bis auf das Jahr 2018 wegen eines Rohrbruchs in Thumsenreuth abnehmend ist, einigte sich der Gemeinderat den aktuellen Bedarf unverändert bei zu behalten.
Für die anfallenden Fahrtkosten wird dem Verein Behinderte und Nichbehinderte e.V. aus Tirschenreuth ein Zuschuss von 200 Euro bewilligt.
Bei der Jahresschlussabrechnung des Kinderhauses St. Marien für das vergangene Jahr legte Gottfried Wenning eine detaillierte Gewinn- und Verlustrechnung vor. Aufgrund des voll besetzten Kinderhauses wurde das Personal aufgestockt und es entstand ein Defizit von rund 65.000 Euro, das die Gemeinde entsprechend der Regelung zu 80 Prozent übernimmt.

Nach Fertigstellung der Johann-Baptist-Lehner-Straße in Krummennaab beantragten mehrere Anwohner die Fällung der hohen Birken entlang des Spielplatzes. Sie verursachen sehr viel Schmutz an ihren Grundstücken. Auch von Bauwilligen, welche Interesse am neuen angrenzenden Baugebiet geäußert haben, sind die ersten beiden Bauparzellen aufgrund zu erwartender Verschattung und Verschmutzung uninteressant. In einem vorliegenden Schreiben von Herrn Schlöger vom Landratsamt Tirschenreuth mit einer Stellungnahme zur geplanten Fällung kann er nach Abwägen verschiedener Aspekte der Vorgehensweise der Gemeinde zustimmen. Die Birken sind zwar noch ausreichend vital und stabil, allerdings tangieren die Bäume mit dem angrenzenden Grundstück sodass eine Beseitigung durch den Grundstückseigentümer verlangt werden könne und eine Fällung langfristig nicht zu verhindern wäre. Auch die Siedlergemeinschaft Krummennaab begrüßte das Vorhaben, da durch die Birken die Spielgeräte stark verschmutzen und diese jährlich aufwendig gereinigt werden müssen. Eine entsprechende Ersatzbepflanzung lieferte Herr Schlöger gleich in seinem Schreiben mit. Da die Gemeinde zuletzt vor elf Jahren Geld in diesen Spielplatz investierte und das an den Birken angrenzende Basketballfeld abgenutzt ist, unterbreitete Bürgermeister Uli Roth den Vorschlag an dieser Stelle ein neues Spielgerät aufzustellen. Die Wahl des richtigen Spielgerätes sollen die Grundschüler anhand von drei von Uli Roth ausgewählten Spielgeräten selbst entscheiden. Das Gremium begrüßte die Idee zur aktiven Beteiligung der Kinder und gab dazu einen finanziellen Rahmen in Höhe von 8.000 Euro frei.

Für die kommende Kommunalwahl beschloss das Gremium die Erfrischungsgelder für die Wahlhelfer entsprechend der umliegenden Kommunen Reuth und Erbendorf auf 50 Euro für Urnenwahlvorstände und auf 40 Euro für Briefwahlvorstände zu erhöhen. Bei einer eventuellen Stichwahl gibt es 30 und 25 Euro.
Da die in Thumsenreuth am Schulrangen montierte Solarleuchte sehr störanfällig ist, entschied der Gemeinderat diese Leuchte als Brennstelle an die Straßenbeleuchtung anzuschließen. Gemeinderat Rainer Schwingshandl forderte die Prüfung für die Aufstellung einer zweiten Brennstelle, da die Streuweite von LED Lampen gering ausfalle. Weiterhin soll geprüft werden, ob die bestehende Solarlampe auf die andere Straßenseite gestellt werden kann, um die hohen Kosten einer Pressung für das Kabel unter der Fahrbahn zu vermeiden.
Auch das Rathaus soll an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Für die Durchführung der Beratungs- und Planungsleistungen, welche vom Freistaat zu 80 Prozent gefördert werden, wird die Breitbandberatung Bayern GmbH beauftragt. Der Sitzungsleiter erhofft sich durch diese weitere Maßnahme eine schnellere Umsetzung der Glasfaseranbindung für die Grundschule und für die Anwohner in der Johann-Baptist-Lehner-Straße.

Hocherfreut ist Uli Roth über den eingehenden Bauantrag der Familie Dobler Delia Herrera de Dobler und Günter zum Bau eines Familienhauses mit Doppelgarage und Schuppen auf dem neuen Baugebiet „Krummennaab West“. Ein weiterer Bauantrag von Horst Peraus aus Thumsenreuth über die Errichtung eines Geräteraumes lag vor und beiden Anträgen wurde einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Das Angebot zur Errichtung einer Ladestation von der Firma E-WALD GmbH wurde vom Gremium abgelehnt.
Im letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes und Anfragen“ teilte Bürgermeister Uli Roth mit, dass die Personalsituation im Rathaus neu geordnet wurde und die neue Kraft am 02. März ihre Arbeit im Rathaus aufnimmt.
Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Regensburg bekam die Gemeinde die Mitteilung, dass nun alle Anwohner einen Anspruch auf einen aktiven Lärmschutz haben.
Die besten Umsätze im Projekt Mobiler Dorfladen werden von Beginn an im Kernort Krummennaab erzielt. „Die Bevölkerung nehme das Angebot gut an“, so Roth. Aufgrund stetiger Optimierung der Fahrpläne sind die Verkaufszahlen an den einzelnen Standort ein wesentliches Merkmal über den Erhalt der Haltestelle.

Am Ende der Sitzung fragte Gemeinderat Herbert Mattes über den Stand des Beschlusses für das Bauvorhaben der evangelischen Kirche nach, da dieser nach Aussage von Uli Roth auf seiner Wahlveranstaltung bis heute noch ausstehe (wir berichteten). Roth zeigte daraufhin das Protokoll von der Weihnachtssitzung 2018 mit dem Abschnitt, dass kein Beschluss erfolgt sei. Dies bestätigte Mattes auf Richtigkeit und verwies Roth auf das Protokoll in der darauffolgenden Januarsitzung, welches Roth auf die Schnelle in seinem Computer nicht auffinden konnte. „Protokoll Januar 2019 Randnummer 624. Beschluss über den Umbau des evangelischen Gemeindehauses. Hier fasst nach Vorlage durch den Bürgermeister der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zur Übernahme des gemeindlichen Co-Finanzierungsanteils für den Umbau des evangelischen Gemeindehauses.“ zitierte Mattes aus seiner Kopie vom Sitzungsprotokoll. Roth erwiderte dies zur Kenntnis zu nehmen und beschloss nach Beantwortung einer weiteren Frage von Reinhard Naber zu einem anderen Thema den öffentlichen Teil der Sitzung.

Wichtige Informationen an die Krummennaaber Bürger
Es müssen im Gemeindegebiert Wasserschieber ausgetauscht werden. Daher wird in den Ortsteilen Waffenhammer, Kühlenmorgen, Schmierofen, Ziegelhütte und Bayrischhof am 18.2. zwischen 9 und 13 Uhr das Wasser abgestellt. Am 26.2. zwischen 8:30 und 14:30 Uhr wird in Krummennaab und den umliegenden Ortsteilen Mittelberg, Burggrub, Trautenberg, Lehen und Scheibe kein Leitungswasser verfügbar sein.

Nachgefragt
Aufgrund der nicht geklärten Richtigkeit zur Aussage von Bürgermeister Uli Roth über den Grundsatzbeschluss zur Übernahme des gemeindlichen Co-Finanzierungsanteils für den Umbau des evangelischen Gemeindehauses fragte onetz (Andreas Heinz) bei Roth nach, ob nun dieser Beschluss erfolgt sei oder nicht. Roth stellte in einer Protokoll-Recherche fest, dass es auf Basis der gleichen Unterlagen, die in der Weihnachtssitzung 2018 vom Gemeinderat abgeschmettert wurde, eine Grundsatzbeschlussfassung in der darauffolgenden Januarsitzung erfolgte. „Das habe ich aufgrund der Vorgänge damals echt nicht mehr auf dem Schirm gehabt“, stellte Roth seine falsche Behauptung klar.

Vorherige Artikel