Bei der Gemeinderatsitzung im Februar entschieden die Räte über bereits laufende und neue Projekte.
Zu Beginn der Gemeinderatssitzung im Februar konnte Bürgermeisterin Marion Höcht neben dem gesamten Gemeinderat auch Herrn Markus Münchmeier und dessen Mitarbeiter Michael Rauh vom Ingenieurbüro Münchmeier-Eigner aus Erbendorf begrüßen. Münchmeier berichtete den Anwesenden von der ersten Phase der Kanalgeneralsanierung im Gemeindegebiet. Diese sei im vergangenen Jahr gut verlaufen. Aufgrund der einsetzenden schlechten Witterungslage konnten jedoch nicht alle Arbeiten fertiggestellt werden. Dennoch seien knapp 80% der Kanäle innerorts bereits abschließend saniert. Die noch ausstehenden Arbeiten werden zeitnah erledigt. Hier merkte Münchmeier an, dass es kaum eine Gemeinde im Umkreis gäbe, die in der Kanalsanierung so weit voran sei.
Für das Jahr 2022 stehen zudem in Phase zwei der Sanierung weitere Hausanschlüsse und Halterungen auf dem Plan. Außerdem müssten beispielsweise weitere Wurzeln aus dem Kanalsystem entfernt werden. Mitte Februar werden die ausstehenden Arbeiten ausgeschrieben, sodass der Gemeinderat in der Märzsitzung über die Vergabe an die Firmen entscheiden könne. Die nötigen Sanierungsarbeiten könnten damit im Frühjahr beginnen und sollten bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Münchmeier wies die Anwesenden auch auf einige Problemstellen im Gemeindegebiet hin und führte aus, dass sowohl die Kanäle in der Blumenstraße im Ortsteil Scheibe als auch die Wiesauer Straße in Thumsenreuth sehr schlecht seien und möglichst schnell gemeinsam saniert werden müssen. Auch in der Georg-Mark-Straße in Krummennaab und dem Pointweg in Thumsenreuth seien Tiefbaumaßnahmen im Jahr 2023 nötig. Anschließend schilderte Mitarbeiter Rauh dem Gremium in einer Präsentation die Baumaßnahmen aus dem vergangenen Jahr an Hand von Bildern, die während der Kanalsanierung aufgenommen wurden. Hier zeigte sich, dass die angewandte Rohr-im-Rohr-Methode eine kostengünstigere Alternative zum Neubau sei und eine Haltbarkeit der neuen Kanäle von mindestens 10 Jahren anzusetzen ist. Nach den interessanten Ausführungen bedankte sich Höcht im Namen der Gemeinde für die bereits geleistete Arbeit und die ausführlichen und anschaulichen Einblicke.
Wie Münchmeier in seinem Vortrag ausgeführt hatte, stimmten auch die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte darüber überein, dass die Generalsanierung der Blumenstraße zügig über die Bühne gehen müsse. Daher stimmten sie für die Beauftragung des Ingenieurbüros Münchmeier-Eigner, die das kostengünstigste Angebot abgegeben hatten.
Als weiteres Sorgenkinder der Gemeinde stellte sich Ende vergangenen Jahres zudem der beliebte Erlenweiher in Thumsenreuth heraus. Das Land Bayern hatte 2021 nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen Deutschlands eine Überprüfung aller Weiher angeordnet. Hierbei stellte sich heraus, dass die Standfestigkeit des Badeplatzes nicht mehr ausreichend gewährleistet sei, was auch ein Vor-Ort-Termin Anfang 2022 bestätigte. Um die genaue Standfestigkeit berechnen zu können, sei ein Gutachten zur hydraulischen Berechnung nötig. Die Bürgermeisterin wies darauf hin, dass die Standsicherheit für dieses Jahr kurzzeitig gesichert werde, sodass die Badesaison für heuer stattgegeben werden kann. Dem bereits eingereichten Förderantrag an das Wasserwirtschaftsamt Weiden stimmten die Räte einstimmig zu.
Der Gemeinderat vergab weiterhin sowohl die Baumeisterarbeiten als auch die Dachdecker- und Spenglerarbeiten für den Dorfladen an die Firma Kreuzer aus Störnstein, die in beiden Fällen das günstigste Angebot abgegeben hatten. Zudem wurde das Bayernwerk mit der Errichtung einer weiteren Straßenbeleuchtung im östlichen Bereich der Tulpenstraße beauftragt. Hier war eine Anfrage bei der letzten Bürgerversammlung von Seiten der Einwohner eingegangen. Nach mehreren Vor-Ort-Terminen waren sich die Verantwortlichen einig, dass die in dieser Straße bislang installierte Beleuchtung nicht ausreiche und durch eine weitere Brennstelle das Gefahrenrisiko deutlich minimiert würde. Zustimmung fand auch der Antrag zur Leader-Förderung für die Errichtung des Dorfladens mit Tagescafé. Um die hierfür nötigen Förderungen für festverbaute Teile beantragen zu können, muss die Gemeinde durch die Leader-Förderung bestätigen, dass sie die nicht gedeckten Kosten für nicht verbaute Teile der Einrichtung übernimmt.
Das Gremium entschied zudem über private Bauvorhaben in der Bevölkerung. So erteilten die Räte ihr einvernehmliches Einverständnis für den Bau eines weiteren Wohnhauses mit Garage in der Johann-Baptist-Lehner-Straße sowie der Genehmigungsfreistellung über den Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage im Nelkenweg. Auch der Errichtung einer aufgeständerten Photovoltaikanlage auf dem Dach einer Garage in Thumsenreuth wurde nachträglich zugestimmt. Zudem stimmte der Gemeinderat dem Bauantrag über die Nutzungsänderung und dem Umbau einer Scheune zu einer Zoiglstube mit 35 Sitzplätzen und der Errichtung zweier PKW-Stellplätze in der Ackerstraße zu.
In seinem Amt als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses bestätigte Gemeinderat Wolfgang Bauer in seinem Rechenschaftsbericht eine einwandfreie Jahresrechnung für das Jahr 2020. Bei der Prüfung habe es keinerlei Beanstandungen gegeben, sodass das Gremium der Entlastung einstimmig zustimmte. Abschließend bewilligte das Gremium einen Zuschuss für die Fahrtkosten für das Jahr 2022 an den Verein Behinderte und Nichtbehinderte e.V. aus Tirschenreuth und sprach sich für die weitere Zahlung des Jahresbeitrags an den Naturpark Steinwald aus. Dieser wurde aufgrund steigender Personalkosten auf 1 Euro pro Einwohner erhöht; dennoch merkte Höcht an, dass der Naturpark nicht nur für die Touristen ein Naherholungsort sei. Durch den Beitrag trage die Gemeinde einen kleinen Teil zum Klimaschutz bei. In ihren Schlussworten mahnte die Rathauschefin noch an, dass viele der Hausnummern für Rettungskräfte nicht ausreichend beleuchtet bzw. eingewachsen seien. Daher bittet sie die Bevölkerung, sich darum zu kümmern, um im Notfall eine schnellere Rettung zu ermöglichen.