Die Märzsitzung des Gemeinderats Krummennaab begann anders als gewohnt: in ihrer Ansprache verwies die erste Bürgermeisterin Marion Höcht auf die Wichtigkeit eines Lebens in Freiheit und der damit verbundenen Freiheit, seine Meinung äußern zu können. Dies seien Güter, die in den heutigen Tagen wichtiger seien denn je. Sie dankte allen Ehrenamtlichen der Gemeinde, die über kurzfristig organisierte Hilfsaktionen den Menschen in der Ukraine helfen und verwies auch auf den weiteren Zusammenhalt der Mitbürger und die Solidarisierung mit der Ukraine.
Anschließend erläuterte Stadtplaner Bernhard Bartsch aus Sinzing den anwesenden Gemeinderäten den alten Bebauungsplan für den Gemeindebereich Krummennaab „West“. Dieser sei aus den 1960er Jahren und müsste mit Blick auf die Ausweisung neuer Baugrundstücke überarbeitet werden. Ausführlich stellte er dar, wie neue Baugebiete gestaltet werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Grundlegend sei hierbei eine möglichst hohe Flexibilität durch großzügige Baufenster für neue Grundstücke und die Aufhebung des Bebauungsplans für bereits bebaute Flächen. Schnell waren sich die Räte einig, dass sie diesen Optionen zustimmen. Sobald die genauen Inhalte des neuen Bebauungsplans dargelegt werden können, werden diese auch für die Bevölkerung bekannt gegeben.
Neben einem neuen Bebauungsplan beauftragte das Gremium unter Vorbehalt die Firma Reitz aus Düren mit der zweiten Phase der Kanalsanierung in der Gemeinde Krummennaab. Diese hatten das wirtschaftlichste Angebot abgegeben, wobei Bürgermeisterin Höcht mitteilte, dass dies sogar deutlich günstiger ausfiel als vorab erwartet. Bevor die Firma endgültig beauftragt werden könne, seien jedoch noch ein paar Sachverhalte in einem Bietergespräch zu klären. Um dann jedoch sofort mit den Baumaßnamen starten zu können, sprachen sich die Räte bereits jetzt für die Firma Reitz aus. Auch die Wohnungseingangstüren und ein defektes Fenster im gemeindlichen Mietshaus in der Dr.-Höcht-Straße werden erneuert. Den Zuschlag erhielt hier die Firma Müller aus Krummennaab. Erfreut zeigte sich die Rathauschefin über einen weiteren Bauantrag. Einstimmig erteilten die Räte ihr Einvernehmen zum Anbau an ein bestehendes Wohngebäude in Thumsenreuth und freuten sich über den immer noch anhaltenden Bauboom.
Auch die Gemeinde selbst plant einen gemeindlichen Neubau. Der neu entstehende Bauhof am Rande des Bürgerparks soll zeitnah realisiert werden. Da man sich für eine Abweichung bei der Dachneigung von 42 auf 30 Grad entschied, steht derzeit noch die Genehmigung durch das Landratsamt Tirschenreuth aus. Anschließend soll auch hier schnellstmöglich mit der Ausschreibung und der Realisierung des Baus begonnen werden.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Gemeinderat eine Beschränkung der Kreditaufnahme im Haushaltsjahr 2022, welche bei maximal 100% liegt. Um weiterhin Stabilisierungshilfe beantragen zu können und bereits erhaltene Gelder nicht zurückzahlen zu müssen, sei eine Deckelung der Ausgaben nötig. Zudem entschlossen sie sich, dass bestehende Haushaltskonsolidierungskonzept fortzuschreiben und alle Einsparmaßnahmen genau zu überprüfen. Dies sei beispielsweise schon durch den Wegfall der Bezuschussung von energiesparenden Maßnahmen Privater umgesetzt worden. So soll der Ausgabenanstieg im kommunalen Haushalt auf ein Mindestmaß zurückgefahren und Neuverschuldungen nach Möglichkeit vermieden werden. Zudem stellt die Gemeinde auch für das Jahr 2022 einen Antrag auf Stabilisierungshilfe.
Da auch die Kosten für die Entsorgung des angelieferten Grünguts steigen, wird der Preis für die Jahreskarten mit Beginn der neuen Saison auf 40 Euro festgesetzt. Ab dem 30.03.2022 können Grüngutabfälle wieder mittwochs zwischen 17 und 19 Uhr und samstags zwischen 14 und 17 Uhr am Container nahe des Fußballplatzes abgegeben werden.
Im Punkt „Verschiedenes“ hatten sich noch einige Themen angesammelt, die nacheinander vorgestellt wurden. Die von den Gemeinderäten eingereichten Vorschläge zur Kleinförderprojekten durch den Landkreis wurden bereits gesichtet und als zwei Ideen weitergeleitet. Für die „Bankerlrunde“ rund um das Dorf werden fünf weitere Ruhebänke vorgeschlagen. Zudem wünschten sich die Räte drei Picknickgarnituren für den Bürgerpark, die dann gegebenenfalls auch über den entstehenden Dorfladen versorgt werden könnten. Auch eine Ferienprogrammlizenz soll im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Reuth erworben werden. Hierbei handelt es sich um eine Onlineanmeldeplattform, über die die Gemeinden Krummennaab und Reuth die Anmeldung für das Ferienprogramm abwickeln können. Dies entlaste das Bürgerbüro deutlich. Jugendbeauftragter Andreas Heinz berichtete zudem, dass sich bereits einige Jugendliche gemeldet hätten, die bei der Gestaltung des neuen Jugendtreffs zwischen Fußball- und Tennisplatz mitwirken möchten. Sobald es das Wetter zulässt, seien hier die ersten Arbeiten geplant. Auch die Dorfladengruppe berichtete von mittlerweile regelmäßig stattfindenden Treffen. Die Umbauarbeiten seien bislang gut gelaufen, sodass Anfang April eine Art „Tag der offenen Tür“ stattfinden könne, um der Bevölkerung den Baufortschritt zeigen zu können. Schön wäre hier, wenn sich noch einige Gesellschafter finden würden.
Die Sitzung wurde von einer eindringlichen Bitte an die Bevölkerung abgerundet. Die Besucher der gemeindlichen Friedhöfe sind aufgefordert, ihren Plastikmüll mit nach Hause zu nehmen und diesen nicht im Grüngutabfall vor Ort zu entsorgen. Dies verursache enorme Kosten bei der Entsorgung, die sonst möglicherweise durch die Erhöhung der Satzungsgebühren umgelegt werden müssten. Für die Reste der Grablichter seien separate Mülltonnen vorhanden.