Zukunftsorientierung in Krummennaab: Sanieren, erneuerbare Energien, Generationenpreis

Bereits in der Septembersitzung war das Thema Straßensanierung im Krummennaaber Gemeinderat heiß diskutiert worden. Als großes Sorgekind hatte sich die Blumenstraße im Ortsteil Scheibe herausgestellt. Nach einer erneuten Überprüfung der hydraulischen Auslastung bei starken Regenereignissen stellte das Ingenieurbüro Münchmeier-Eigner jedoch fest, dass eine Entlastung des Kanals über die Dammstraße nicht möglich sei. Die Räte hatten im September darum gebeten, mögliche Alternativen zu einer Generalsanierung zu suchen, um die Sanierungskosten senken zu können. Da es aber keine adäquaten Alternativen gibt, legte das Ingenieurbüro dem Gremium um Bürgermeisterin Marion Höcht die finalen Bauentwürfe und das dazugehörige Leistungsverzeichnis vor. Diesen Entwürfen stimmte der Gemeinderat zu und beauftragte die Verantwortlichen mit der Ausschreibung und für die Sanierung nötigen Vergabeverfahren. Im Zuge der Generalsanierung wurde der Gemeinde Krummennaab durch das Bayernwerk ebenfalls ein Angebot über etwa 15.000 Euro für den Straßenbeleuchtungsum-/neubau unterbreitet. Auch diesem Angebot, bei dem drei alte Beleuchtungseinheiten erneuert und vier weitere Leuchten errichtet werden, wurde einvernehmlich zugestimmt. Somit sei nach der Generalsanierung auch eine ausreichende Ausleuchtung der Straße gewährleistet.

Neben der Straßenerneuerung stand auch die jährliche Anpassung der Gebührensatzung zur Wasserabgabe- und Entwässerungssatzung auf der Tagesordnung. Die neukalkulierten Beitrags- und Gebührensätze sind durch Aushang an den Amtstafeln einsehbar. Erfreuliche Zahlen lassen sich hier für das Abwasser erkennen, da sich der Preis für einen Kubikmeter um über einen Euro auf nun 3,19 Euro senkt, wobei die Beitragssätze für die Grundstücksflächen etwa gleichbleiben. Als Gründe für den Rückgang führte Höcht neben reduzierten Klärschlammkosten auch eine Reduzierung der Stromkosten an. Durch die installierte Photovoltaikanlage an der Kläranlage können über 90 Prozent des benötigten Stroms selbst erzeugt werden. Eine leichte Erhöhung der Gebühren ist hingegen bei der Wasserabgabe zu verzeichnen. Hier stieg der Preis mit knapp 80 Cent auf 2,07 Euro. „Dieser Anstieg der Kosten lässt sich vor allem auf die relativ häufigen Wasserrohrbrüche zurückführen“, so die Rathauschefin. Die damit verbundenen Wasserverluste müssten dennoch gezahlt und umgelegt werden.

Das Thema Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beschäftigte den Rat ebenfalls in weiteren Tagesordnungspunkten. Zum einen stimmten sie dem Vorschlag, dass die Gemeinde der Neuen Energien West eG als Gesellschafter beitritt, zu. Dadurch habe Krummennaab einen Partner mit aktuellem Wissen über gesetzliche Vorgaben und neueste Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien an der Hand. Außerdem entschlossen sie sich, den Grundsatzbeschluss über den befristeten Stopp für Freiflächenphotovoltaikanlagen vorzeitig aufzuheben. Die Kommunen müssten auf die veränderte Situation im Bereich Energie reagieren und für die Zukunft gerüstet sein. Nun soll ein Leitfaden erarbeitet werden, unter welchen Kriterien im Gemeindegebiet auch auf Freiflächen weitere Anlagen entstehen können. Im Zuge der Aufhebung des Grundsatzbeschlusses stimmten die Räte dann ebenfalls für die Ausweisung eines neuen Sondergebietes für eine Photovoltaikanlage bei Trautenberg. Als Träger öffentlicher Belange hatte der Gemeinderat zudem keine Bedenken bei der Änderung des Bebauungsplans „Windischeschenbach Mitte“.

Abschließend konnte die erste Bürgermeisterin Marion Höcht noch Erfreuliches berichten. Die Gemeinde Krummennaab wird am 26. Oktober 2022 mit dem Generationenpreis für den Bezirk Oberpfalz ausgezeichnet. Bewerben konnten sich Projekte, die sich mit generationenübergreifenden Themen beschäftigen. Angestoßen durch die Seniorenbeauftragte Annelise Krenkel hatten sie und Bürgermeisterin Höcht im April kurzentschlossen das Projekt „Dorfbackofen und Dorfladen“ eingereicht. In beiden Gemeindeprojekten sind viele Ehrenamtliche, wie die Seniorenbeauftragte, die Familienbeauftragte, das Dorfladenteam und das Backofenteam beteiligt. „In beiden Projekten treffen alle Generationen aufeinander und treten miteinander in den Dialog. Das zu sehen und mitzuerleben, freut uns sehr“, so Höcht. Im Sommer erhielt man dann die Information, dass Krummennaab in die engere Wahl vorgerückt sei und schließlich kann nun auch die Öffentlichkeit über den Gewinn informiert werden. „Das Preisgeld von 4.000 Euro freut uns als kleine Kommune natürlich sehr.“ Ein Bericht zu den Projekten als Gewinner des Generationenpreises ist bereits mit dem OTV gedreht worden. Dieser wird wiederholt im Fernsehen zu sehen sein und kann ebenfalls in der Mediathek abgerufen werden.

Über die installierte Photovoltaikanlage kann der benötigte Strom für die Kläranlage zu über 90 Prozent selbst produziert werden.

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