Jahresabschluss im Krummennaaber Gemeinderat

In der Dezembersitzung trafen die Gemeinderäte der Gemeinde Krummennaab erneut baurechtliche Entscheidungen, bevor sie das Jahr 2022 abschließen konnten.

„Zum Jahresende wird es ruhig mit den Bauanträgen, dennoch ist noch einer zum Abschluss eingegangen,“ so Bürgermeisterin Marion Höcht zu Beginn der Sitzung. Nach Einsicht in die vorliegenden Pläne war sich das Gremium schnell einig, dass dem Bauantrag über den Anbau eines Balkons an ein bereits bestehendes Hauptgebäude in Trautenberg zugestimmt wird.

Bauamtsleiter Gerhard Streibelt gab anschließend einen kurzen Einblick in die Änderungen des Bebauungsplans „Krummennaab West“. „In der überarbeiteten Version haben sich nur Kleinigkeiten zum bereits erarbeiteten Plan ergeben, über die das Gremium noch entscheiden sollte,“ so Streibelt. Der Rat stimmte dafür, im genannten Baugebiet bei möglichen Neubauten mit Pult- oder Flachdach auch eine Begrünung der Dächer zuzulassen. Auch bei der Zaungestaltung war man sich einig, dass man den künftigen Häuslebauern keine Steine in den Weg legen möchte und man entschied sich für jegliche Art von Holz- oder Metallzäunen. Auch gegenüber der Gemeinde Reuth, die die Aufstellung des Bebauungsplans „Wohngebiet Gartenäcker“ in der Ortschaft Reuth beschlossen hatte, hatte die Gemeinde als Träger öffentlicher Belange keine Einwendungen oder Anregungen.

Im weiteren Verlauf der Sitzung erging zudem eine Vorabinformation über die Anpassung der Beitrags- und Gebührensatzung sowohl zur Wasserabgabe- als auch zur Entwässerungssatzung an die Bevölkerung. Diese Vorinformation an die Beitragszahler dient jedoch lediglich als Bekanntmachung, da die endgültigen Berechnungen voraussichtlich erst im kommenden Jahr 2023 abgeschlossen werden können.

Da in den Medien aktuell wiederholt von länger andauernden Stromausfällen, sogenannten „Blackouts“, gesprochen wird, beschäftigte sich der Gemeinderat zudem mit der Anschaffung von Zapfwellengeneratoren für das Schulgebäude und das Feuerwehrhaus in Krummennaab. Auch das Landratsamt Tirschenreuth hat diese Thematik aufgegriffen und die Kommunen gebeten, dahingehend Vorsorge zu treffen. Das Thema beschäftigte die Räte sehr. Schließlich einigte man sich nach Abwägen verschiedener Argumente darauf, für die Schule und unter Vorbehalt, dass mit dem geplanten Gerät für die Floriansjünger auch der Atemschutz funktioniert, auch für die Feuerwehr einen Zapfwellengenerator mit einer Leistung von 40 kVA anzuschaffen. Um die Stromversorgung der beiden Gebäude über einen solchen Notstromgenerator möglich zu machen, wurde zudem der Elektrobetrieb Frieser aus Wildenreuth damit beauftragt, die Haustechnik der beiden Objekte zu erweitern und auf den hierfür nötigen Inselbetrieb umzustellen.

„Ich hätte außerdem nie gedacht, dass man in Krummennaab jemals über die Parksituation sprechen müsse,“ so Höcht. „Es ist schön, dass unser Dorf wieder so hoch frequentiert wird, aber es muss auch eine Lösung für die derzeitig unübersichtliche Parksituation her.“ Da es auf dem Parkplatz vor dem Friedenshain zwischen der Trautenberger Straße und dem Dorfladen durch Dauerparker immer mehr dazu kommt, dass Besucher des Dorfladens, der Zahnarztpraxis oder des Rathauses keine Parkmöglichkeit mehr finden, beschloss das Gremium eine Kurzparkzone einzurichten. Beschlossen wurde, die mögliche Parkdauer mit Parkscheibe von Montag bis Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr auf 2 Stunden zu beschränken. Da viele Autofahrer auch auf die Trautenberger Straße ausweichen und damit die Straße für die Anwohner und vor allem den landwirtschaftlichen Verkehr zu schmal ist, entschloss sich der Gemeinderat außerdem, auch ein einseitiges Parkverbot bis zur Einmündung in Höhe Gartenstraße zu errichten. An die Bevölkerung und die Besucher der Gemeinde erging der Appell, den öffentlichen Parkplatz an der katholischen Kirche nur gut 300 Meter zu nutzen.

Zum Ende der Sitzung genehmigten die Räte noch Anträge aus verschiedenen Vereinen und unterstützten diese so bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. „Aus unserer Sicht ist es sehr wichtig, einander kennenzulernen, zusammenzuwachsen und vor allem auch zusammenzuarbeiten,“ so die Bürgermeisterin. Daher stimmte der Rat für die Übernahme der Förderkosten für die soziale Arbeit im Rahmen des Steinwaldnetzes für die kommenden zwei Jahre mit max. 3500 Euro pro Jahr zu unterstützen. Auch dem Zuschussantrag des Vereins „Behinderte und Nichtbehinderte e.V.“ für die Übernahme von Fahrtkosten wurde zugestimmt. Ebenfalls einen Zuschuss erhielt der Ski- und Tennisclub Krummennaab, der im Herbst nach Rücksprache mit der Gemeinde den dritten Tennisplatz zurückgebaut hatte. Zusätzlich ist bereits das Auffüllen des Geländes mit Humus organisiert und durchgeführt worden. Im Frühjahr wird das Gemeindeareal durch den Verein noch mit Gras angesät. Abschließend erhielten der Ski- und Tennisclub, der Kleintierzuchtverein B800, der TSV Krummennaab sowie die Schützengesellschaft 1898 von der Gemeinde noch eine Vereinsförderung für Ihre ehrenamtlichen Leistungen und die Jugendarbeit.

Ehrungen

„Von Corona über Inflation bis hin zum Ukraine-Krieg haben wir in diesem Jahr alles im Eiltempo erleben dürfen. An sich genügend Gründe für eine schwerwiegende Depression – aber nicht in Krummennaab,“ so die erste Bürgermeisterin Marion Höcht in ihrer Ansprache bei der Weihnachtssitzung des Gemeinderats. Traditionell ehrt die Gemeinde Krummennaab zum Ende des Jahres verdiente Bürgerinnen und Bürger für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement. „Eine positive Vision kann eine Gesellschaft, eine Gemeinde einen und gerade in Krummennaab konnte man bei den vielen Veranstaltungen und Einweihungsfeiern diesen Teamgeist spüren. Neben meinem Dank an alle Vereine und ehrenamtlichen Tätigen möchten wir auch in diesem Jahr verdiente Mitbürgerinnen für ihren Einsatz auszeichnen,“ so die Rathauschefin weiter. Bereits zuvor hatten die Fraktionssprecher aller Parteien in ihren Weihnachtsansprachen die enormen Leistungen in der Gemeinde Krummennaab gewürdigt und allen Bürgern ihren Respekt und Dank ausgesprochen.

Brigitte Grünbauer erhielt als „waschechte“ Krummennaaberin – aufgewachsen im Ortsteil Stockau, bevor sie vor Jahrzehnten in die „Krummennaaber City“ zog – das Ehrenzeichen in Bronze für die jahrelange Leitung der VHS Außenstelle. „Aufsperren – sich kümmern – zusperren; und gucken, dass die Veranstaltungen abgehalten werden“, all das zählte Höcht in ihrer Laudatio auf. Neben 15 Jahren Tätigkeit für die VHS engagiert sich Grünbauer seit vielen Jahren bei der Pflanzenbörse und pflegt ehrenamtlich den Krummennaaber Kirchsteig. „Wann immer Hilfe benötigt wird, bist du da – seit Kurzen auch in unserem Dorfladen. Dabei sind Bescheidenheit, Freundlichkeit, ein nettes Wort und Humor stets deine Wegbegleiter. Vielen Dank dafür,“ drückte Höcht die Anerkennung der Gemeinde aus. Sie merkte zudem an, dass sich leider noch niemand als Nachfolger für die Außenstelle der VHS in Krummennaab gefunden habe und hoffte, dass dieser Posten im neuen Jahr wieder besetzt werden kann.

Auch Pertra Sieder kennt jede Straße, jede Hausnummer und wahrscheinlich jede Familie. Als „Gemeindebotin“ ist sie seit vielen Jahren unterwegs. „Neben der Ministrantenbetreuung, dem Organisieren des Krippenspiels sowie der Unterstützung bei Veranstaltungen wie der Pflanzenbörse und vielem mehr, ist unsere Petra auch die gute Seele der Gemeindebücherei“, so Höcht weiter. „Deine neue Leidenschaft ist zudem auch der Dorfladen und wahrscheinlich habe ich bei den zahlreichen Aktivitäten, bei denen du dich engagierst, einiges vergessen.“ Um auch Sieder ihren Dank auszusprechen, zeichnete Bürgermeisterin Höcht sie im Namen der Gemeinde mit dem Ehrenzeichen in Silber aus.

Weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, zeichnete Höcht eine weitere Dame für ihr ehrenamtliches Engagement aus. So erhielt Anneliese Krenkel die zweithöchste Auszeichnung der Gemeinde, die Bürgermedaille in Silber. „Ihr Leben ist schon immer geprägt vom Einsatz für andere Menschen,“ fügte Höcht in ihrer Lobrede an. Neben der Gründung der KAB in Krummennaab im Jahr 1981 leitete Krenkel diese anschließend 29 Jahre lang. „Bis heute hilfst du, wo immer es nötig ist und seit 2014 haben wir mit dir als Seniorenbeauftragte ein Glückslos gezogen,“ freute sich die Bürgermeisterin. Mit sehr viel Leidenschaft, Begeisterung und immer auf der Suche nach interessanten und wichtigen Themen für die Senioren gestalte Krenkel ihre Arbeit, sodass sie als Vorbild für kommende Generationen gesehen werden müsse.

Abschließend hoffte Höcht, dass viele Krummennaaber den ausgezeichneten Damen nacheifern, denn das Ehrenamt spiegle die Vielfalt eines Dorfes und sei die Quelle von Werten, die unsere Gesellschaft präge. Höcht schloss die letzte Sitzung mit einem erneuten Dank an alle, die in der Gemeinde leben und arbeiten und so zum Erfolg und der Entwicklung des Dorfes beitragen.

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