20. Juli 2022
Schon wieder 10 Jahre ist es her, dass Regionaldekan Manfred Strigl Pater James nach Krummennaab berief. Pater James, der zuvor Pfarrer in der Pfarrei Mockersdorf war, tritt nach einem Jahrzehnt in Krummennaab eine neue Reise an.
In einem gemeinsamen Gottesdienst verabschiedete die Pfarrgemeinde ihren Seelsorger. Als Pater James aus seiner Heimat Indien nach Deutschland kam, hatte er lediglich zwei Koffer dabei und ein gesundes Vertrauen in Gott. Auch heute noch ist Pater James manchmal ein bisschen ängstlich, weil er immer alles richtigmachen wolle, verriet er. Vor allem vor dem oberpfälzer Dialekt hatte er vor 10 Jahren enormen Respekt, bestand doch die Möglichkeit, dass er kaum etwas verstehe. Aber schnell eignete er sich typische Floskeln an. Bereits bei seinem ersten Besuch in der Krummennaaber Kirche war er von dieser begeistert und freute sich auf seine neue Wirkungsstätte. „Abschied nehmen ist für mich normal, sind wir doch alle Wanderer auf dieser Erde und in meinem Heimatland findet ein Wechsel schon nach drei bis fünf Jahren statt“, so Pater James in seiner Ansprache an seine Kirchengemeinde. Er bedankte sich herzlich für die liebevolle Aufnahme in der Gemeinde und hob vor allem die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung und den Pfarrgemeinderäten in Krummennaab, Reuth und Premenreuth hervor. Die entstandenen Freundschaften zu Jung und Alt werde er vermissen.
Auch Regionaldekan Manfred Strigl bedankte sich für die Arbeit des Geistlichen. Zunächst wollte er von den Anwesenden jedoch wissen, ob sie sich an die erste Frage erinnern konnten, die er Pater James bei seiner Amtseinführung gestellt hatte. „Was ist denn wichtig, damit wir glaubwürdig leben?“, wollte er damals wissen. Diese Frage sei in der heutigen Zeit wichtiger und aktueller denn je. „Dafür braucht es aber nicht viel, sagt Gott. Es ist nur das wichtig, was das Reich Gottes leben lässt.“ Den Gläubigen gab er mit auf den Weg: „Authentisch und glaubwürdig zu leben, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern, ist wichtig.“
Auch Pfarrgemeinderatssprecherin Elfriede Schwarzmeier und Kirchenpfleger Werner Heindl hoben die Arbeit von Pater James in den zwei Pfarrgemeinderäten, vier Kirchen und zwei Kindergärten unter seiner Führung hervor. „Lassen Sie sich einfach überraschen, was die Zukunft bringt“, so Schwarzmeier. Ihr Dank galt vor allem der stets offenen und guten Zusammenarbeit bei hundertprozentigem Vertrauen sowie der klaren Haltung und der strikten Umsetzung der schwierigen Regeln während der Coronazeit.
Auch eine Anekdote gab die Pfarrgemeinderatssprecherin zum Besten, hatte Pater James kurz nach seinem Amtsantritt im Pfarrbüro doch ein rotes Licht installiert. Von außen sah man am Abend also nur einen in rot-getauchten Raum, was für ein Schmunzeln in der Bevölkerung sorgte. Als man Pater James erklärte, was ein rot-beleuchteter Raum in Deutschland bedeute, war der Geistliche sichtlich überrascht. In seiner Heimat seien bunte Lichter einfach nur Ausdruck der Freude. „Es muss für jeden klar sein, was gemeint ist“, war daher in den kommenden Jahren der Leitspruch des Geistlichen. Der Pfarrgemeinderat überreichte zudem ein kleines Präsent, das ihn an seine Zeit in der Pfarrei erinnern soll. Auch die Ministranten erinnerten sich an die tollen Erlebnisse mit ihrem Pfarrer und überreichten gelbe Rosen.
„In jedem Anfang wohnt ein Glaube“, so verabschiedete Bürgermeisterin Marion Höcht den Seelsorger. Die Gemeinde schätzte die Höflichkeit, das freundliche Zuvorkommen und die gute Zusammenarbeit mit Pater James. „Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür.“ Sie überreichte ihm eine Vorratstasche mit Produkten aus dem künftigen Dorfladen und fügte hinzu, dass der Weg von seiner neuen Wirkungsstätte in Parkstein ja nicht so weit weg sei und man sich über einen Besuch in Krummennaab freuen würde. Umrahmt wurde die Feier durch die musikalische Begleitung der Quersinger und von zwei Mitgliedern des Alphateams. Anschließend hatten die Gläubigen in einem kleinen Sektempfang mit Häppchen die Möglichkeit, persönlich von ihrem Pfarrer Abschied zu nehmen und ihm für sein weiteres Wirken viel Kraft und Erfolg zu wünschen.