Die Polizeiinspektion Kemnath zum Thema „Elektrofahrräder – Diebstahlschutz und Verkehrssicherheit“

Viele Menschen haben im vergangenen Jahr – bedingt durch die Corona-Pandemie – das Radfahren (wieder-)entdeckt. Insbesondere die in den Jahren zuvor gestiegene Nachfrage nach Elektrorädern, wie Pedelecs und E-Bikes, nahm noch einmal zu. Doch auch bei Kriminellen sind die hochpreisigen Räder mit Elektroantrieb sehr beliebt. Auch im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Kemnath kommt es immer wieder zu Diebstählen von (Elektro-)Fahrrädern. Der richtige Diebstahlschutz ist deshalb wichtig, sogar im privaten Bereich, wie Kellern und Garagen.


Die Polizei gibt Tipps:

• Nutzen Sie massive Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschlösser mit „geprüfter Qualität“ aus hochwertigem Material (bspw. durchgehärteter Spezialstahl).
• Schließen Sie Ihr Fahrrad immer mit dem Rahmen, Vorder- und Hinterrad an einem fest verankerten Gegenstand an (z.B. Fahrradständer oder Laternenpfahl). Das gilt auch in abgeschlossenen Räumen, wie Kellern und Garagen. Das an vielen Elektrofahrrädern angebrachte Rahmenschloss reicht nicht als Diebstahlsschutz. Die Räder könnten einfach weggetragen werden.
• Besitzerinnen und Besitzer von Elektrofahrrädern sollten mehrere Schlösser einsetzen, um ihr Rad, den Akku oder wertvolle Zubehörteile vor Diebstahl zu schützen. Die überwiegend von Werk aus verbauten Akku-Schlösser sind kein ausreichender Diebstahlsschutz.
• Stellen Sie ihr Elektrofahrrad nicht in dunklen Ecken, einsamen Plätzen oder in schlecht einsehbaren Straßen ab. Öffentlichkeit schützt vor Diebstahl.
• Bringen Sie einen sog. GPS-Tracker versteckt am Fahrrad an, welcher sie alarmiert, wenn das Rad bewegt wird. Ferner wird laufend der aktuelle Standort übermittelt.
• Sorgen Sie für eine individuelle Kennzeichnung ihres Elektrofahrrades. Bei vielen in Deutschland verkauften Fahrrädern ist eine individuelle Rahmennummer bereits werksseitig in den Rahmen eingraviert. Zudem besteht die Möglichkeit der Radcodierung. Informationen dazu erhalten sie im Fachhandel.
• Alle wichtigen Informationen zum Elektrofahrrad (Rahmennummer, Fotos, Eigentumsnachweis) sollten in einem Fahrradpass notiert und sicher aufbewahrt werden.

Weitere Informationen zum Thema Diebstahlsschutz von Rädern, insbesondere auch von hochwertigen Elektrorädern, bietet das Faltblatt „Räder richtig sichern“ der Polizei. Das Faltblatt ist in jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle kostenlos erhältlich und kann unter folgendem Link im Internet heruntergeladen werden:


https://www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/025-FB-Raeder-richtig-sichern.pdf


Neben des Diebstahlschutz ist vor Beginn der Fahrradsaison die Überprüfung der Verkehrssicherheit des Elektrofahrrades unerlässlich. Die Tretunterstützung von Elektrofahrrädern ermöglicht zudem einen Fahrstil, der die eigenen Fähigkeiten womöglich übersteigt. Elektroräder fahren im Realverkehr schneller als herkömmliche Fahrräder. Schwere Unfälle können die Folge sein.


Die Polizei rät:

• Überprüfen Sie den einwandfreien technischen Zustand ihres Elektrofahrrades. Dazu gehört die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit beider Bremsen, der Beleuchtungseinrichtungen, sowie der Laufräder und Reifen.
• Überprüfen Sie alle beweglichen Teile und ziehen Sie Schraubverbindungen nach.
• Viele Nutzer von Elektrofahrrädern, vor allem ältere Menschen und Einsteiger, unterschätzen oft die Geschwindigkeit, den Schwung und die Kraft, die das Rad entwickelt. Fahrsicherheits- und Fahrtechnikkurse verringern die Unfallgefahr.
• Ungeübte Elektrofahrradfahrer gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Passen Sie ihr Fahrverhalten und ihre Geschwindigkeit Ihren Fähigkeiten an.
• Manipulationen am Elektrofahrrad („Tunen“) lohnen sich nicht. Sie führen unweigerlich zum Garantieverlust und können strafrechtliche Ermittlungen nach sich ziehen. Unfallfolgen sind zudem unkalkulierbar.
• Bei der Benutzung von (Elektro-)Fahrrädern ist ein Fahrradhelm obligatorisch.

Philip Schertl
Polizeikommissar

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