In der Maisitzung stand neben baulichen Themen etwas Besonderes auf der Tagesordnung: Die Räte verabschiedeten Geschäftsstellenleiter Bernhard Frummet in den Ruhestand.
Zur Gemeinderatssitzung standen neben gemeindlichen Bauthemen auch ein mögliches Großprojekt der Bahn auf der Agenda der Räte. Zunächst eröffnete Bürgermeisterin Marion Höcht die Sitzung jedoch mit dem Thema Fremdwasserbeseitigung im Ortsteil Scheibe. Bereits in den vergangenen Jahren wurde beim digitalen Kanalkataster und dem dazugehörigen Kanalsanierungskonzept festgestellt, dass bei dem öffentlichen Abwasserdurchlass in der Dammstraße große Mengen an Fremdwasser eingeleitet werden. „Hierbei handelt es sich um Oberflächen- und Grundwasser aus den landwirtschaftlichen Flächen nördlich vom Ortsteil Scheibe“, so Höcht. „Dort ist eine der größten Fremdwasser-Ecken, die wir im Gemeindegebiet haben. Sie verursacht uns unnötige Kosten bei der anschließenden Reinigung des Wassers“, erklärte die Rathauschefin. Der Gemeinderat beabsichtigt in der Zukunft die Beseitigung des Fremdwassers mittels einer eigenen Entwässerungsleitung durch den Bahnkörper hindurch zum Vorfluter Hainbach. Hierzu ist zur gegebenen Zeit eine Spülbohrung notwendig, die im Vorfeld jedoch von der Deutschen Bahn genehmigt werden muss. „Diese Genehmigung zu erhalten wird einige Monate dauern“, stimmte Bauamtsleiter Gerhard Streibelt zu. Daher beauftragten die Räte die Bürgermeisterin und das Ingenieurbüro Münchmeier-Eigner, alle nötigen Schritte hierfür einzuleiten.
Beim Thema „Bauen“ stimmte der Gemeinderat zudem zwei privaten Bauanträgen über die Errichtung einer Heizzentrale mit Lagerraum in Thumsenreuth und einer Pergola in der Tulpenstraße zu.
Im April erhielt die Gemeinde von der Deutschen Bahn erste Vorplanungen zur Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg – Marktredwitz. Bauamtsleiter Gerhard Streibelt erläuterte mögliche Trassenverlegungen und die damit verbundenen Grundstücksaufkäufe von privaten Anwesen. „Ziel der Bahn ist es, auf der Strecke Regensburg – Hof insgesamt 20 Minuten einzusparen, allein auf dem Abschnitt Weiden – Marktredwitz müssen dafür 2 Minuten gutgemacht werden“, resümierte die Bürgermeisterin. Bis es zu dem Großbauprojekt kommen könnte, werde es aber noch Jahre dauern. Der Rat beschloss, dass die vorgelegten Planungsunterlagen für die Bevölkerung im Sitzungssaal des Rathauses zur Einsichtnahme öffentlich ausgelegt werden sollen. Die Einwohner können die Planungsunterlagen der Deutschen Bahn am 25. Mai zwischen 16:30 Uhr und 18:30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses einsehen. Bei Fragen ist in dieser Zeit auch Bauamtsleiter Gerhard Streibelt vor Ort.
Die Bürgermeisterin verwies außerdem auf ein Schreiben, in dem die Gemeinde von der zuständigen Behindertenbeauftragten des Landkreises dazu angehalten wurde, vor dem Dorfladen in Krummennaab einen Behindertenparkplatz auszuweisen. Zwar könne der Laden mit dem kleinen Café per Treppenlift beispielsweise auch von Rollstuhlfahrern betreten werden, jedoch bereite die Parkplatzsituation vor dem Laden Menschen mit Einschränkungen Probleme. Schnell waren sich alle Fraktionen einig, dass dies ein berechtigter Einwand der Behindertenbeauftragen sei. Da die Parkplätze jedoch bereits jetzt rar sind, wolle man mit der Regierung sprechen, ob neben dem Gebäude auf Gemeindegrund passende Parkplätze errichtet werden dürfen.
Auch der Campingplatz am Erlenweiher war erneut Thema in der Sitzung. Um den Internetempfang auf dem Campingplatz in Thumsenreuth zu verbessern, wurde von Gemeinderat Andreas Heinz im Vorfeld eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenaufstellung erarbeitet. „Um eine angemessene Internetversorgung gewährleisten zu können, müssten ein paar weitere Hotspots errichtet werden. Die Kosten für das dafür notwendige Equipment sind mit circa 1100 Euro überschaubau. Mit dieser Installation könnte der Campingplatz jedoch deutlich aufgewertet werden und wir sind damit am Zahn der Zeit“, erläuterte Heinz. Die Räte stimmten den Aussagen zu und einigten sich darauf, dass die entstehenden Kosten auf Camper, die das Internet nutzen möchten, umgelegt werden sollen. Eine genaue Aufstellung wird bis zur nächsten Gemeinderatssitzung ausgearbeitet und dann vorgestellt.
Heinz wandte sich außerdem in seinem Amt als Jugendbeauftragter an die Anwesenden. Der Jugendtreff neben dem Fußballplatz in Krummennaab brauche ein neues Dach. Dies möchte er gemeinsam mit den Jugendlichen und weiteren Helfern möglichst zeitnah erneuern. Interessierte, die unterstützen möchten, sollen sich bis zu den Pfingstferien zur Terminabstimmung bei ihm melden.
Weiterhin wandte sich auch die SPD-Fraktion an die Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat und wies auf die Sammelaktion der SPD-Pechbrunn hin. Der SPD Ortsverein Pechbrunn-Großschlattengrün sammelt derzeit guterhaltene, funktionsfähige Spielsachen und Kinder-Fahrzeuge, um diese in einem privaten Hilfstransport am 1. Juni nach Lemberg in die Ukraine zu bringen. Dort werden die Spielsachen in einem Kinderheim verteilt. Die Krummennaaber SPD unterstützt diese Aktion. Zwischen 14 und 16 Uhr können alle Sachspenden am 27. Mai am Rathaus in Krummennaab abgegeben werden. Die Spielsachen sollen von den Spendern bereits in offenen Kartons verpackt werden.
Zum Abschluss der Sitzung überraschte Bürgermeisterin Höcht Geschäftsstellenleiter Bernhard Frummet. „Lieber Bernhard, es ist deine letzte Sitzung als Geschäftsstellenleiter, zu der du sogar extra aus deinem Urlaub zu uns kommst. In den drei Jahren, die ich mit dir zusammenarbeiten durfte, habe ich dich immer als kollegial, kooperativ und unterstützend erlebt. Mir, als Quereinsteigerin in der Politik, warst du immer eine Stütze und bist mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ohne dich wird es jetzt spannend“, so Höcht in ihrer Ansprache. Zweiter Bürgermeister Herbert Mattes ergriff ebenfalls das Wort und verabschiedete Frummet aus dem Kreis des Gemeinderates: „Mit dir geht eine Säule der Gemeindeverwaltung. Dein Schritt einst vom Finanzamt in das Verwaltungswesen war sicher nicht leicht – aber du hast ihn gemeistert und bist schließlich vom ‚Schreiberling‘ zum Leiter unserer Verwaltung aufgestiegen. Von allen Seiten war stets zu hören: ‚Auf Bernhard ist Verlass.‘ Als Kämmerer antwortetest du auf die Frage ‚Haben wir noch Geld?‘ immer mit einem verschmitzten ‚Ja, a bisserl was ist schon noch da.‘ Bei deiner Arbeit gab es in den vielen Jahren nie Beanstandungen und am Ende bleibt mir nur, dir für den Ruhestand zwei Dinge zu wünschen: Viel Arbeit im Ruhestand, damit du den Übergang ins Rentner-Dasein gut meisterst und viel Freude in der Freizeit, beim Ski- oder Radfahren und der Zeit mit der Familie.“
Frummet zeigte sich gerührt von den Worten der beiden Bürgermeister und dem Präsent, das ihm Höcht überreichte.