Trotz hoher Ausgaben muss der Gemeinderat Krummennaab auch in diesem Jahr keine neuen Kredite aufnehmen. Die meisten Gelder fließen dabei in das Großprojekt „Lebens(t)raum“, dem neuen sozialen Zentrum der Gemeinde.
„Die Zahlen schauen gut aus,“ mit dieser Aussage begrüßte Bürgermeisterin Marion Höcht ihren Gemeinderat zur Haushaltssitzung im Mai. In der Maisitzung beschloss das Gremium anschließend die Marschrichtung der Gemeinde für das neue Haushaltsjahr und die Zukunft der Gemeinde. Kämmerin Annika Kraus berichtete den Ehrenamtlichen: „Die Einnahmen- und Ausgabenansätze für den diesjährigen Haushalt wurden bei größter Sparsamkeit und unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten vorsichtig angesetzt. Die Haushalte der zurückliegenden Jahre konnten jeweils zufriedenstellend abgewickelt werden. Trotz verschiedener Maßnahmen in der Städtesanierung sind noch ausreichende Rücklagenpolster vorhanden. Wir kommen also auch in diesem Jahr erfreulicherweise ohne Kreditaufnahmen aus.“
Der Verwaltungshaushalt der 1.434 einwohnerstarken Gemeinde enthalte dabei Einnahmen in Höhe von 2.933.636 Euro. Die Ausgaben liegen bei 2.684.876 Euro, so dass zum Haushaltsabgleich sogar eine Zuführung in Höhe von 248.760 Euro möglich ist. Die konsequente Umsetzung der Stabilisierungsmaßnahmen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung zeige also Erfolg. Der Vermögenshaushalt sei in den Einnahmen und Ausgaben mit 2.220.000 Euro zu verzeichnen. Somit beträgt der Gesamthaushalt der Gemeinde 5.153.636 Euro. „Auch die Pro-Kopf-Verschuldung ist im Vergleich zum Vorjahr um 139,02 Euro auf 552,52 gesunken und gleichzeitig stieg die Steuerkraft pro Einwohner um 75,80 Euro auf 660,92 Euro,“ berichtete Höcht weiter. „Das Wohlbefinden in der Gemeinde steigt also, den Bürgern geht es gut,“ merkte Gemeinderat Andreas Heinz an. Noch seien jedoch die Hebesätze nicht neu ausgelotet worden, dies gehe erst mit der neuen Grundsteuer einher. „Aber auch da wollen wir darauf achten, dass es für den Einzelnen nicht wesentlich teurer wird.“
„Für die diesjährigen Projekte ist jedoch auch eine sehr hohe Rücklagenentnahme vorgesehen, die aber im Vorfeld mit dem Landratsamt abgesprochen wurde,“ berichtet Kraus anschließend. Mit circa 1,4 Millionen Euro geht der größte Posten an die Umsetzung des sozialen Zentrums im ehemaligen Weidner-Anwesen. Hier soll der Krummennaaber „Lebens(t)raum“ entstehen. Auch für Sanierungsausgaben bei den Straßen und dem Kanal ist eine mittlere sechsstellige Summe eingeplant. Vor allem bei den Straßen müsse in die Georg-Mark-Straße und die Trautenberger Straße investiert werden. „Auch wenn für diese geplanten Maßnahmen in diesem Jahr eine Kreditaufnahme noch nicht erforderlich ist, wird diese im nächsten Jahr unumgänglich sein,“ erklärte die Kämmerin dem Gemeinderat.
Zusammengefasst sind die größten Ausgaben für folgende Vorhaben vorgesehen:
- Soziales Zentrum „Lebens(t)raum“: 1.400.000 Euro
- Straßensanierung: 150.000 Euro
- Kanalsanierung: 120.000 Euro
- Restarbeiten Dorfladen: 80.000 Euro
- Deckenarbeit in der Grundschule: 50.000 Euro
- Raumerweiterung Kindergarten: 30.000 Euro
- Sanierung Gemeindehäuser: 30.000 Euro
- Neugestaltung des Nichtschwimmerbereichs am Erlenweiher: 20.000 Euro
- Erweiterung Urnengrabanlage: 20.000 Euro
SPD-Fraktionssprecher Wolfgang Bauer merkte mahnend an, dass es natürlich erfreulich sei, in diesem Jahr keine neuen Kredite aufnehmen zu müssen. „Für die Zukunft müssen wir aber schon aufpassen, sodass wir in den nächsten Jahren nicht doch irgendwann finanziell mit dem Rücken an der Wand stehen.“ Abschließend dankten die Räte der neuen Kämmerin für ihre geleistete Arbeit und ihren ersten alleine aufgestellten, soliden Haushaltsplan.